AMD-Aktie: Bär vs. Bulle

Advanced Micro Devices (AMD 0,02%) hat sich in diesem Jahr zu einem Favoriten an der Wall Street entwickelt: Die Aktie ist seit dem 1. Januar um rund 72% gestiegen. Die Anleger sind von den Aussichten des Unternehmens im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) begeistert. Der Markt wird im Jahr 2022 ein Volumen von 137 Mrd. USD erreichen und bis 2030 mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 37 % wachsen. Die Position von AMD als führender Chiphersteller deutet darauf hin, dass das Unternehmen eine entscheidende Rolle bei diesem Wachstum spielen könnte.

Der Markt für künstliche Intelligenz hat jedoch zahlreiche neue Technologieunternehmen angezogen, die von seinem Potenzial profitieren wollen. Derzeit ist Nvidia der größte Konkurrent von AMD im Bereich der KI-Chips, aber Amazon und Intel haben Projekte in Arbeit, die es für das Unternehmen schwierig machen könnten, in diesem Bereich zu expandieren.

Daher ist es ratsam, vor einer größeren Investition in die AMD-Aktie die positiven und negativen Aussichten des Unternehmens zu verstehen.
Hier sind also die Bären- und Bullenargumente für AMD.

Bär: Zunehmender Wettbewerb im Bereich KI
AMD scheint das Jahr 2023 mit einem Nachteil auf dem KI-Markt zu beginnen. Sein langjähriger Rivale Nvidia hatte scheinbar einen massiven Vorsprung in der Branche und erreichte einen Marktanteil von 80 bis 95 %. AMD reagierte darauf, indem es Mitte Juni seinen bisher leistungsstärksten Grafikprozessor (GPU), den MI300X, vorstellte. Der neue Chip soll direkt mit der KI-Hardware von Nvidia konkurrieren, doch welche Unternehmen ihn kaufen werden, bleibt abzuwarten.

Die gute Nachricht ist, dass viele Kunden von Nvidia und andere Technologieunternehmen AMD die Daumen drücken, dass es gelingt, mehr Wettbewerb zu schaffen und die Kosten für KI-Chips zu senken.

Berichten zufolge unterstützt das zweitgrößte Cloud-Unternehmen der Welt, Microsoft, die KI-Chip-Expansion von AMD durch die Bereitstellung finanzieller und technischer Ressourcen. Microsoft will eine Alternative zu Nvidia schaffen, was für AMDs Aussichten gut ist.
Es sieht jedoch so aus, als ob andere Unternehmen hoffen, den Bedarf an Wettbewerb auf dem Markt auszunutzen. Die größte Bedrohung für AMDs Weg, es mit Nvidia aufzunehmen, scheint Amazon zu sein. Der E-Commerce-Riese beherbergt die weltweit größte Cloud-Plattform Amazon Web Services (AWS) und gab kürzlich bekannt, dass er zwei KI-spezifische Chips namens Inferentia und Trainium entwickelt hat, die in Kürze auf den Markt kommen sollen.


Amazon-CEO Andy Jassy sagte kürzlich gegenüber CNBC, dass die Chips ein "viel besseres Preis-Leistungs-Verhältnis haben werden, als Sie es irgendwo anders finden werden."

Amazons Größe auf dem Cloud-Markt und seine enormen Ressourcen könnten für AMD eine große Herausforderung darstellen. Doch die jahrzehntelange Erfahrung des Halbleiterunternehmens in der Chipindustrie und Microsoft an seiner Seite könnten es weit bringen. In der Zwischenzeit könnte die schnell steigende Nachfrage nach KI-Chips mehr als genug Geschäft für AMD, Nvidia und Amazon bieten.

Bulle: Ein diversifiziertes Geschäftsmodell
Trotz einer potenziell problematischen KI-Expansion verfügt AMD über ein breit gefächertes Geschäftsmodell, das die Erträge in diesem wettbewerbsintensiven Sektor steigern könnte. Das Unternehmen verfügt über solide Positionen in den Bereichen Cloud Computing, PC-Komponenten für Verbraucher, Videospiele und eingebettete Produkte.

Das umsatzstärkste Segment von AMD - Gaming - machte im Geschäftsjahr 2022 etwa 29 % der Gesamteinnahmen aus, wobei sich die Einnahmen ziemlich gut auf vier verschiedene Segmente verteilen.


Trotz der wirtschaftlich schwierigen Bedingungen im letzten Jahr, von denen zahlreiche Technologieunternehmen betroffen waren, meldete AMD im Jahr 2022 ein Umsatzwachstum von 44 % auf 24 Milliarden US-Dollar. Einer der größten Wachstumsbereiche des Unternehmens waren die Rechenzentren, wozu auch die Einnahmen aus Partnerschaften mit Cloud-Unternehmen wie Azure von Microsoft, Google Cloud von Alphabet und Oracle gehören.


Die Umsätze im Gaming-Segment stiegen im Jahresvergleich um 21 %, gestützt durch AMDs Position als exklusiver Chiplieferant für Sonys PlayStation 5 und Microsofts Xbox-Konsolen der Serien X und S.


Die AMD-Aktie ist allein in den letzten fünf Jahren um 604 % gestiegen. Im gleichen Zeitraum stiegen die Einnahmen um 265 %, während das Betriebsergebnis um 180 % zunahm.

Advanced Micro Devices hat sich zu einem Technologiegiganten entwickelt, da seine Chips für die Entwicklung zahlreicher Märkte von entscheidender Bedeutung geworden sind. Die Zukunft des Unternehmens im Bereich der künstlichen Intelligenz mag ungewiss sein, aber seine anderen Geschäftsbereiche werden wahrscheinlich langfristig weiter expandieren.

Quelle: www.fool.com 

 
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