Aktiv gemanagte Fonds

Bei einem aktiv gemanagten Investmentfonds entscheidet ein Fondsmanager (oder mehrere), welche Wertpapiere innerhalb eines Fonds gekauft bzw. verkauft werden. Dabei wird das Ziel verfolgt, eine möglichst hohe Rendite für die Anleger des Fonds zu erreichen.

Damit Fondsanleger Erfolg bzw. Misserfolg eines Investmentfonds besser einschätzen können, wird in der Regel fortlaufend gemessen, wie ein Fonds abzüglich der Kosten gegenüber einem Vergleichsindex (auch „Benchmark“ genannt) abschneidet.Bei Aktienfonds etwa ist der Vergleichsindex oft ein wichtiger Aktienindex, mit dem sich der entsprechende Fonds von der Anlagethematik her möglichst gut vergleichen lässt.

Kernpunkte

  1. Fondmanagement entscheidet über Auswahl der Aktien
  2. Ziel: Besser abschneiden als der Vergleichsindex
  3. Hoher Verwaltungsaufwand 

Hier ein Beispiel zur besseren Erklärung:

Bei dem aktiv gemanagten Fonds XY hat der Fondsmanager die Aufgabe, die Fondsgelder in große deutsche Aktien zu investieren. In so einem Fall lässt sich der Investmentfonds am besten mit dem wichtigsten deutschen Aktienindex DAX vergleichen.

Auf großen Börsenportalen kann man unter anderem leicht herausfinden, gegen welchen Vergleichsindex ein Fonds „antritt“. Wenn man beispielsweise auf finanztreff.de einen bestimmten Aktienfonds aufruft, dann erfährt man unten unter dem Punkt „Fondsperformance“ den Namen des jeweiligen Vergleichsindex und wie der Fonds in den letzten Jahren gegen ihn abgeschnitten hat.


Aktive Fonds verursachen einen gesteigerten Verwaltungsaufwand und dadurch auch höhere Kosten für die Fondsanleger. Das ist so, weil das Fondsmanagement viel Zeit, Analysearbeiten und Mittel einsetzen muss, um erfolgreich zu sein.

Auch die oft hohen Transaktionskosten für Umschichtungen innerhalb des Fonds (wenn der Fondsmanager Wertpapiere kauft bzw. verkauft), Fondsbetriebskosten (Infoprospekte, Werbung etc.) und weitere Kostenpunkte verteuern aktiv gemanagte Fonds.




Fondskosten: Was ist TER? Welche Fondsgebühren fehlen?

Als Fondseinsteiger stellt man sich früher oder später die Frage:

Was kostet ein Fonds eigentlich? Die Antwort: Das ist von Fonds zu Fonds unterschiedlich. Daher ist es gar nicht so einfach im Fondskostenwirrwarr einen Durchblick zu bekommen.

Es gibt aber eine Kennzahl, die es Anlegern einfacher macht, Fondsgebühren und –kosten zu durchschauen. Sie lautet „TER“ und steht für die Abkürzung von „Total Expense Ratio“, was so viel wie „Gesamtkostenquote“ auf Deutsch heißt.


Total Expense Ratio-Definition: Was ist „TER“ genau?

Dabei handelt es sich um eine Kennzahl in Prozent, die ausdrückt, wie hoch die Kosten eines Fonds pro Jahr sind.

Beispiel: In einem Depot befinden sich Fondsanteile im Wert von 5000 Euro und die TER beträgt 1%. In diesem Fall müsste man jedes Jahr mit Fondskosten von 50 Euro rechnen. Aber es gibt einen Haken. Nicht alle Kosten, die bei Fondskäufen verursacht werden, sind in der TER-Kennzahl berücksichtigt!


Welche Fondskostenbestandteile sind in der TER enthalten?

  • Fondsmanagementkosten bzw. Verwaltungsgebühren (die Fondsmanager wollen natürlich bezahlt werden, allen voran die von aktiv gemanagten Fonds)
  • Depotbankgebühr (damit sind nicht die Depotführungskosten der Anleger gemeint. Stattdessen handelt es sich um Depotgebühren der Fondsgesellschaften, da diese die Depotverwaltung (meist) nicht selbst durchführen dürfen)
  • Betriebskosten des Fonds (Kosten für Fondsprospekte, Werbung etc.)
  • Sonstige mögliche Fonds-Kosten

Welche Kostenpunkte umfasst die TER-Kennzahl nicht?

  • Transaktionskosten für Wertpapierumschichtungen, die innerhalb eines Fonds anfallen (wenn der Fondsmanager Wertpapiere kauft bzw. verkauft fallen natürlich Gebühren an, vor allem bei aktiv gemanagten Investmentfonds)
  • erfolgsbasierte Provisionen bzw. “Performance Fees“ (das ist quasi ein Erfolgsbonus für die Fondsmanager, der manchmal berechnet wird)
  • Rücknahmegebühr bzw. „Disagio“ (manchmal verlangt die Fondsgesellschaft Gebühren wenn man die erworbenen Fondsanteile wieder loswerden will)
  • Depotführungsgebühr (über das Internet inzwischen bei vielen Anbietern kostenlos
  • Fondshandelskosten, die man als Anleger für den Kauf bzw. Verkauf eines Fonds bezahlen muss, etwa bei einem Onlinebroker (vor allem bei ETF-Fonds, die an der Börse gehandelt werden, sind diese Gebühren zu zahlen). 
  • Ausgabeaufschlag bzw. „Agio“ (der Ausgabeaufschlag fällt in erster Linie bei aktiv gemanagten Fonds an und meist nicht bei ETFs. (Bei manchen Banken ist bei vielen aktiven Fonds kein Ausgabeaufschlag fällig.)
  • Spread (bei passiv gemanagten ETFs gibt es in der Regel keinen Ausgabeaufschlag. Stattdessen gibt es den sogenannten „Spread“.

Weitere Hinweise zu TER bzw. Fondskosten:

  • Die eben aufgezählten Kostenpunkte fallen nicht zwingend bei jedem Investmentfonds an bzw. variieren in der Kostenhöhe von Fonds zu Fonds
  • Einige der Kosten fallen nur einmalig an (zum Beispiel Ausgabeaufschlag oder Spread) und andere regelmäßig (Fondsverwaltungskosten etwa einmal im Jahr)
  • Bei Aktienfonds liegt die TER im Durchschnitt circa zwischen 1 und 2 Prozent. Bei ETFs, Rentenfonds, offene Immobilienfonds sogar meist unter einem Prozent.
  • Das deutsche Investmentgesetz schreibt vor, dass Finanzinstitutionen die TER angeben müssen. Das gilt für Fonds, die eine Zulassung hierzulande haben.
  • Es existiert auch die kaum bekannte Kennzahl „RTER“ bzw. „realTER“, was ausgeschrieben „Real Total Expense Ratio“ bedeutet („echte Gesamtkostenquote“ auf Deutsch). Die RTER ist genauer als die normale TER, da hier zusätzlich auch Handelskosten, performance fees und sonstige Kosten mit einfließen. Diese Kennzahl findet man aber selten in den Fondsinfo-Angaben.

Fazit

Ein aktiver Fonds ist ein Investmentfonds, bei dem das Management Entscheidungen über die Zusammensetzung trifft. Für Investmententscheidungen werden umfangreiche Marktanalysen durchgeführt, um attraktive Gewinnpotentiale auszumachen. Ziel aktiver Fonds ist es, Vergleichswerte, wie etwa einen Index, von der Performance her zu schlagen. Dabei gibt es eine Vielzahl aktiver Fonds, die sich unterschiedlichsten Themen widmen und dementsprechend das Kapital der Investoren anlegen. Dabei entscheidet aber immer das Management direkt in welche Titel investiert wird. Dem gegenüber stehen die passiven Fonds, die lediglich versuchen einen Index nachzubilden. Da für die Marktuntersuchungen ein hoher Forschungsaufwand notwendig ist, fallen bei aktiven Fonds mitunter sehr hohe Verwaltungsgebühren und andere Kosten an, die bei der Performancemessung berücksichtigt werden sollten.


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